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Sichuan-Tibet Autobahn, China

Fernab von Europa schafft es diese chinesische Autobahn mit link auf Platz 3 der gefährlichsten Straßen dieser Welt.
Sichuan-Tibet Autobahn, China -
Sichuan-Tibet-Highway - Urheber: 张骐 - Public Domain

China, das Land der Gegensätze, wartet Jahr für Jahr mit traurigen Verkehrsstatistiken auf. In keinem Land der Welt gibt es soviele Verkehrstote wie hier. Die offiziellen Zahlen sind an sich schon erschreckend genug, von der Dunkelziffer ganz zu schweigen. Im ersten Halbjahr 2010 gab es in China 27.000 Verkehrstote. Im Jahr 2009 zählte man Polizeiberichten zufolge insgesamt 67.759 Menschen, die bei Verkehrsunfällen ihr Leben lassen mussten. Die Anzahl der Verkehrsteilnehmer wächst von Jahr zu Jahr im überdimensionalen Ausmaß – so wie es sich für das Land der Superlative gehört. Die Schattenseiten des Verkehrswachstums sind vielerorts spürbar, ein Großteil der Verkehrsopfer ist interessanterweise in dünn besiedelten Gebieten zu beklagen. Ein Streckenabschnitt, der als besonders gefährlich gilt, ist die Autobahn von Sichuan nach Tibet.

Autobahn mitten in den Bergen

Die Sichuan-Tibet Autobahn wurde zwischen 1950 und 1954 errichtet und besteht aus zwei zentralen Verkehrszweigen: der 2412km langen Nord-Route und der 2140km langen Südstrecke. Die Autobahn führt von Chengdu, Sichuan im Osten nach Lhasa, Tibet im Westen. Mit dem Auto lässt sich die beeindruckende Straße mitten in den Bergen in 8-10 Tagen bezwingen, allerdings nur, wenn man Glück hat. Die Fahrt hat es in sich. Die Autobahn überquert 14 Berge, die alle zwischen 2000 Meter und 3500 Meter hoch sind und unzählige wilde Flüsse. Ein Teilstück der Strecke führt sogar durch den Urwald. Auch wenn die wunderbare Umgebung für Ablenkung sorgt, muss man als Autofahrer konzentriert bleiben. Der Zustand der einspurigen Schotterstraße kann sich nämlich mindestens genauso schnell verschlechtern wie das Wetter. Aufgrund der Höhenlage ist auf der Sichuan-Tibet Autobahn stets mit Lawinen oder Erdrutschungen zu rechnen. An den Ernstfall denkt man lieber nicht: es kann nämlich mehrere Tagen dauern, bis ärztliche Versorgung am Unfallort eintrifft.

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