Navigtion Logo von Männernews
Dossiers - Männergesundheit

Das Burnout-Syndrom - Teil 3 "Therapie"

Die wichtigste Maßnahme in der Vorbeugung ist die Sensibilisierung, das heißt das aufmerksam Machen auf die mögliche Gefahr des Ausbrennens.
Das Burnout-Syndrom - Teil 3 Therapie -
Burnout - © Nina Hoff - Fotolia.com
Wenn Sie diese Zeilen lesen, ist dieser erste Schritt getan. Das Erkennen und Eingestehen bereits vorhandener Symptome sollen wachsam machen und Strategien der Bewältigung folgen lassen.

Möglichkeiten, ausbrennen zu vermeiden und zu bewältigen sind:



Direkte, aktive Maßnahmen
Abgrenzung lernen („nein“ sagen), Distanz gewinnen, Belastung verändern durch bessere Organisation, Ärger vermeiden, Befriedigung verbessern

Direkte, passive Bewältigung
Belastung ignorieren, Gleichgültigkeit entwickeln, Dienst nach Vorschrift ohne zusätzliches Engagement, Warten auf Urlaub, Ferien, Fort- oder Weiterbildung, Versetzung oder Pensionierung, Umschulung, Berufswechsel

Indirekte, aktive Maßnahmen
Aussprache mit Beteiligten, Vorgesetzten, Verbesserung der Kommunikation, Reden mit Freundinnen und Freunden, Beichtvater, Unterstützung bei sozialen Einrichtungen suchen – Psychotherapie, Supervision –, Einstellung ändern, Befriedigung durch Hobbys, Sport, Kultur, aussteigen (ganz oder teilweise), Beförderung oder Rückversetzung anstreben;
in zweiter Linie: Seminare und Kurse zum Erlernen von Entspannungstechniken bzw. Maßnahmen zur Stressbewältigung

Indirekte, passive Bewältigung
Zusammenbrechen, krank werden, Alkohol, Essstörung, Drogen

Wieder ins Gleichgewicht kommen
Leider kommt es durch Ignorieren und ohne zielgerichtete Maßnahmen sehr häufig zum Schlechtesten: Krankheit oder Suchtverhalten nach Alkohol, Drogen, falschen Medikamenten und Frustessen.
Ganz wichtig ist der richtige Rhythmus von Aktivität und Erholung. Freizeit, die nicht die nötige Erholung und Entspannung bringt, kann unter Umständen falsch organisiert sein. Urlaub kann auch in einfacher Form sehr erholsam sein.
Ein Aufenthalt in einem Kneippkurhaus bringt über die fünf Säulen der Kneipptherapie ein hohes Maß an Regeneration. Eine dreiwöchige Kneippkur kann das innere Gleichgewicht wieder herstellen. Regelmäßiges Kneippen zu Hause ist ein wertvoller Beitrag gegen das Ausbrennen.
Schließlich stehen für die Behandlung des Burnout-Syndroms gleich wie für die Erschöpfungsdepression sehr gute moderne Medikamente zur Verfügung, die über einen bestimmten Zeitraum eingenommen sehr effektiv sind, nicht zu Abhängigkeit führen, nicht die Persönlichkeit verändern und auch keinen Einfluss auf die intellektuelle Leistungsfähigkeit haben. Rein pflanzliche Präparate wie Johanniskraut müssen sehr hoch dosiert werden um überhaupt eine positive Wirkung zu erzielen. Tees scheitern meistens.

Die verschiedenen Ansätze, Burnout zu vermeiden und zu bewältigen, bieten Auswahlmöglichkeiten für individuelle Lösungen. Der erste Schritt der Wahrnehmung ist meistens der Schwierigste.

Von Franz Daringer. Der Autor ist Arzt für Allgemeinmedizin und Kneipparzt in Aspach, OÖ

Teilen